Datenschutz

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Datum
»Zeitangabe, Zeitpunkt«: Das lat. Verb dare »geben«, das urverwandt ist mit gleichbed. griech. didónai (über dessen Wortfamilie vgl. Dosis), hat im weiteren Sinne auch die Bedeutung »ausfertigen; schreiben« (so besonders auch in der Fügung litteras dare »einen Brief schreiben«). Entsprechend erscheint das Part.
Perf. lat. datum »gegeben, ausgefertigt« in der deutschen Kanzleisprache seit dem 13. Jh. als regelmäßige Einleitungsformel (mit Zeitangabe) auf Urkunden und Briefköpfen – dafür vereinzelt auch die Übersetzung: »gegeben am ... (im ...)«. Später löste sich das Wort aus dieser Formel heraus und wurde zum selbstständigen Substantiv. – Abl.: dato (kaufmännisch für »heute«), mit lat. Flexion gebildet; datieren »mit Zeitangabe versehen« (16. Jh.; nach frz. dater). Völlig abgelöst von der Bedeutung »Zeitangabe« hat sich die Pluralform von »Datum«: Nach dem Vorbild des engl. data steht das Substantiv Daten seit der 2. Hälfte des 20. Jh.s für »Informationen, die durch Messungen, Beobachtungen und Erhebungen ermittelt und häufig zur maschinellen Speicherung und Auswertung digital kodiert werden«. Teilweise verdrängte es ältere Wörter wie »Angaben«, »Fakten«, »Zahlen« und breitete sich nicht zuletzt durch den raschen Fortschritt in der Computertechnik immer schneller aus. Aus diesem Bereich stammen auch die zahlreichen Zusammensetzungen, in denen es als Bestimmungswort auftritt, wie z. B.
Datenbank »technische Anlage, in der große Datenbestände zentralisiert gespeichert sind«; vgl. Bank (Lehnübersetzung von engl. data bank); Datenschutz »Sicherung personenbezogener Daten gegen missbräuchliche Verwendung«; Datenverarbeitung »Sammlung, Sichtung, Bearbeitung und Auswertung von Informationen« (Lehnübersetzung von engl. data processing). Von Interesse sind im Zusammenhang mit der lateinischen Herkunft von »Datum« auch verschiedene Zusammensetzungen und Nominalbildungen aus der Sippe von lat. dare, die in Fremd- und Lehnwörtern bei uns eine Rolle spielen. Hierzu gehört: lat. (casus) dativus »Gebefall« ( Dativ), ferner wohl lat. mandare »in die Hand geben, anvertrauen« ( Mandat, Mandant), commendare (> vlat. *commandare) »anvertrauen, empfehlen; befehlen« ( kommandieren, Kommandant, Kommandeur, Kommando); lat. reddere (> roman. *rendere) »zurückgeben; ergeben« ( Rente, Rentner, rentieren, rentabel), tradere »übergeben« ( Tradition), schließlich noch lat. donum »Gabe, Geschenk«, wozu spätlat. perdonare »völlig schenken« > frz. pardonner »verzeihen« gehört ( Pardon).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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